Die Rotter Klosterkirche ist dem hl. Marinus und dem hl. Anianus geweiht. Seit 1763 steht an der Stelle der ursprünglichen romanischen Basilika das heutige Rokokobauwerk von Johann Michael Fischer. Die teils weiß, teils farbig gefassten Altarskulpturen von Ignaz Günther gelten als Spitzenleistungen der deutschen Plastik des 18. Jahrhunderts. Die einzigartige Harmonie von Raum, Ausstattung und Programm, welche die Rotter Klosterkirche auszeichnet, ist das Ergebnis einer im wörtlichen Sinn „einmaligen" Werksgemeinschaft der bedeutendsten Künstler des süddeutschen Rokoko. Ihr Zustandekommen verdankt sie in erster Linie dem Auftraggeber Abt Benedikt II. Lutz (1720-1777). 1720 in Kitzbühel geboren, trat Benedikt Lutz vermutlich aufgrund der geographischen Nähe zum inkorporierten Priorat Pillersee 1737 in das Kloster Rott ein. Noviziat und theologische Studien führten ihn nach Weihenstephan bei Freising, wo ihm der angesehene P. Roman Weixer (1690-1764) zum väterlichen Freund wurde.